Klappentext
Aktien sind Teufelszeug. Das denken die meisten Deutschen bis heute. Vergleicht man aber die langfristige Wertentwicklung unterschiedlicher Anlageformen, wird schnell deutlich, worin der Vorzug der Aktie als klassischer Unternehmensbeteiligung gegenüber allen anderen Formen der Kapitalanlage liegt: in der deutlich höheren Rendite. Voraussetzung, um eine solche zu erzielen, sind jedoch, das wusste schon Investment-Altmeister André Kostolany (1905-1999), die vier „Gs“: Geld, Gedanken, Geduld und Glück. Doch muss man kein steinreicher Wirtschafts- oder Finanzexperte sein, um an der Börse Erfolg zu haben. Auch mit niedrigem Kapitaleinsatz, sofern er nur dauerhaft und kontinuierlich erfolgt, und gesundem Menschenverstand lassen sich mitunter beträchtliche Gewinne erzielen. Dieses Buch soll zeigen, wie das gelingen kann, ohne in die Fänge der Banken, Versicherungen und Anlageberater zu geraten, die lediglich ihre – allein für sie selbst lukrativen – „Finanzprodukte“ verkaufen wollen.
Verlag: Books On Demand Norderstedt, 130 Seiten, 10 € (E-Book 8,50 €)
Inhalt
Einleitung: Wozu dieses Buch? (5)
Kapitel 1: Geld (19)
Kapitel 2: Gedanken (33)
- Investment oder Spekulation? (36)
- Welche Aktien soll man kaufen? (45)
- Der innere Wert einer Aktie (52)
- Welche Informationen braucht man und wo findet man sie? (62)
- Wie gelingt die Diversifizierung? (73)
- Wann soll man kaufen? (83)
- Wann soll man verkaufen? (101)
- Ethisch-moralische Überlegungen (109)
Kapitel 3: Geduld (117)
Kapitel 4: Glück (125)
Ausblick und Schluss (129)
Einleitung: Wozu dieses Buch?
Aktien sind Teufelszeug. Das denken die meisten Deutschen bis heute. Und in der Tat sind deutsche Kleinanleger nur zu oft gebrannte Kinder, haben sie doch vor zehn Jahren in großer Zahl viel Geld am „Neuen Markt“ und mit Volksaktien wie der Deutschen Telekom verloren. Seit dieser Zeit ist die Anzahl der Aktionäre in Deutschland kontinuierlich zurückgegangen. Gab es im Jahr 2001 noch 12,9 Millionen Bundesbürger, die in Aktien oder Aktienfonds investiert hatten, waren es Ende 2010 nur noch 8,2 Millionen. Rechnet man nun noch die nur indirekt engagierten Fondssparer und die Belegschaftsaktionäre, die als Mitarbeiter Aktien ihres Unternehmens (oft zu Vorzugspreisen) erworben haben, heraus, so bleiben noch ganze 2,8 Millionen aktive Direkt-Aktionäre in Deutschland. 2,8 Millionen von 81,8 Millionen Einwohnern – fürwahr eine überschaubare Zahl!
Dabei erreichte das Geldvermögen der Bundesbürger (Immobilien nicht mitgerechnet) mit inzwischen fast fünf Billionen Euro im Jahr 2010 einen neuen Höchststand. Das sind etwa 116.000 Euro je Haushalt – rund 5000 Euro mehr als im Vorjahr. Doch der relativ größte Anteil, nämlich 38 Prozent, lag auf Spar-, Festgeld- und Tagesgeldkonten oder wurde gleich als Bargeld aufbewahrt. Schon auf dem zweiten Platz mit 28 Prozent folgten die Versicherungs-Anlagen, einschließlich Pensionskassen, Pensionsfonds und Versorgungswerken. Etwa zwölf Prozent des deutschen Vermögens steckten in Investmentfonds, ca. acht Prozent in verzinslichen Wertpapieren (Anleihen) und nur knapp vier Prozent in Aktien.
Aber ist die Aktien-Skepsis der Anleger denn nicht vollkommen berechtigt? Lag der deutsche Leitindex DAX, der die Wertentwicklung der 30 wichtigsten börsennotierten Unternehmen abbildet, vor über zwölf Jahren (April 2000) schon bei gut 8.000 Punkten, so hat er nach drei Crashs (2000-2003, 2008-2009 und im August/September 2011) dieses Niveau – nach einem kurzen Ausflug auf diesen Stand 2007 – bislang noch nicht wieder erreicht. (Am Jahresende 2011 steht er bei 5.900 Punkten). Wer also vor ca. zwölf Jahren einen bestimmten Betrag in den DAX investiert und bis heute durchgehalten hat, ist sogar nominal (also noch ohne Berücksichtigung der Inflation) deutlich im Minus. Noch viel schlimmer ging es denen, die Ende 1989 Geld in den Japanischen NIKKEI-Index angelegt hatten, als dieser sein Allzeithoch von fast 39.000 Punkten erreichte. Heute, und das liegt keineswegs allein an Fukushima, steht er bei gerade einmal 8.500 Punkten. Dabei gilt es noch als vergleichsweise sicher, auf einen ganzen Index zu setzen. Um wie viel riskanter muss es dann wohl sein, stattdessen auf Einzelwerte zu wetten? Also Finger weg von Aktien? Ist diese Anlageform nicht insbesondere für Kleinanleger, womöglich noch zur Altersvorsorge, wegen ihrer hohen Volatilität (Schwankungsanfälligkeit) und ihres ungewissen Erfolgs gänzlich ungeeignet?
Nichts wäre falscher als diese Schlussfolgerung. Vergleicht man die langfristige Wertentwicklung unterschiedlicher Anlageformen, wird schnell deutlich, worin der Vorzug der Aktie als klassischer Unternehmensbeteiligung gegenüber allen anderen Formen der Kapitalanlage liegt. So brachten amerikanische Standardwerte seit 1801 eine jährliche reale Rendite (also nach Abzug der Inflationsrate) von über sechs Prozent ein, während Anleihen nur die Hälfte abwarfen und sich Gold mit weniger als einem Prozent rentierte. Schließlich konnten auch Festgelder, Sparkonten und Kapitallebensversicherungen, setzt man sie in Relation zur jährlichen Inflationsrate, kaum mehr als dem Kapitalerhalt dienen.
Der erstmals am 1. Juli 1988 berechnete deutsche Aktienindex DAX erreichte seitdem einen durchschnittlichen jährlichen Nominalanstieg (also ohne Berücksichtigung der Inflationsrate) von 12,14 %. Selbst in den erwähnten summarisch schwachen Jahren zwischen 2000 und 2011 (in denen der DAX über zwanzig Prozent an Wert einbüßte) lag die durchschnittliche jährliche Performance (Wertentwicklung) bei immerhin 2,5 Prozent, also noch immer besser als die mancher anderen Assetklassen (Anlageklassen). Aber ist das nicht Hexerei? Nein, nur eine Art mathematisches Paradoxon, denn in jedem Jahr fängt die jährliche Wertentwicklung wieder bei Null an. Und das gilt eben auch für alle jeweils neu angelegten Gelder. Wer also nicht große Summen auf einen Schlag, sondern regelmäßig nur Teilbeträge investiert, fährt damit besser – darauf kommen wir später noch zurück. Berücksichtigt man zudem noch den Zinseszins-Effekt, der sich aus der fortlaufenden Reinvestierung der Erträge ergibt, kann sich die Performance noch einmal ganz immens verbessern; je länger man das Geld arbeiten lässt, desto stärker.
Und die desaströse Wertentwicklung der japanischen Aktien, das „Totschlag-Argument“ aller Aktien-Skeptiker? Zwischen 1990 und 2010 (der Wert des NIKKEI 225 sank um fast 75 Prozent) lag die jährliche Wertentwicklung im Durchschnitt bei minus 3,62 Prozent. In einem auch nach Ländern diversifizierten Aktien-Depot (dazu später mehr), lässt sich so etwas kompensieren. Und wer sein Depot beispielsweise nach den Grundsätzen des Value Investing zusammenstellte, hat um viele hoch bewertete japanische Aktien vermutlich ohnehin einen Bogen gemacht. Im übrigen stellt die Entwicklung in Japan einen Sonderfall dar, der international ohne Beispiel ist, höchstens vergleichbar mit dem „Neuen Markt“ in Deutschland (1997-2003), der in den Jahren 2000 bis 2002 nicht weniger als 96 Prozent seines Wertes eingebüßt hat (und dann in TecDAX umbenannt wurde). So bleiben der japanische Aktienmarkt und der „Neue Markt“ eine ständige Warnung an alle Investoren davor, Aktien einfach auf gut Glück zu kaufen, ohne sie zuvor einer strengen Qualitätsprüfung unterzogen zu haben.
Wer aber sagt uns überhaupt, dass die Zukunft zumindest in etwa so wie die Vergangenheit verlaufen wird? Kann es nicht sein, dass die Aktienkurse weltweit und auf Dauer einbrechen werden, vielleicht weil unsere aggressiv Ressourcen verbrauchende Wirtschaftsweise keine Zukunft mehr hat? Da ist sicherlich einiges dran, doch hilft hier ein Blick auf die Weltwirtschaft als ganzes: Wir befinden uns derzeit in einem Superzyklus, der vom äußerst dynamischen Auf- und langfristig wohl auch Überholprozess der heutigen und künftigen Schwellenländer gegenüber den Industrieländern geprägt ist. Dieser Prozess ist durchaus anfällig für Krisen und Rückschläge verschiedenster Art, aber er ist alles in allem wohl unumkehrbar und wird noch für mindestens zwei bis drei Jahrzehnte ein beträchtliches weltweites Wirtschaftswachstum generieren, nicht zuletzt aber auch so exportorientierte Industrieländer wie Deutschland beflügeln. Und mit dem Wirtschaftswachstum und den Börsenkursen verhält es sich, so bemerkte einst der legendäre Börsenguru André Kostolany (1905-1999), wie mit einem Hundehalter und seinem Hund, mit dem jener Gassi geht: Mal läuft das Herrchen vorneweg, mal der Hund, mal entfernen sie sich weiter voneinander und mal gehen sie dicht beieinander, aber immer bleiben sie miteinander verbunden. Sie werden sich niemals völlig voneinander abkoppeln. In dieser Erkenntnis liegen natürlich auch Investment-Chancen, von denen noch die Rede sein wird.
Aber, so wird mancher einwenden, ist die Börse nicht etwas Anrüchiges, ein Glücksspiel, eine bloße Zockerei? Sollte man nicht besser selbst arbeiten, statt sein Geld für sich arbeiten zu lassen? Nun, beides schließt sich ja nicht aus. Und gutes und erfolgreiches Investieren kann auch harte Arbeit sein, lässt sich aber viel besser als eine Kunst beschreiben, die erlernbar ist, und zwar auf durchaus unterschiedliche Weise. Außerdem: Was machen denn die Banken, denen wir unser Geld so gerne anvertrauen, selbst anderes, als damit zu „zocken“, und zwar oft auf viel kurzfristigere und riskantere Weise als es ein umsichtiger und vorsichtiger Privatinvestor jemals tun würde. Und statt der Gewinne aus ihrem Kapital erhalten die Kunden dafür Zinsen zumeist unterhalb der Inflationsrate. Da kann man als aufgeklärter Verbraucher sein Geld doch lieber selbst anlegen. Ähnliches wie über die Banken lässt sich über die Versicherungen sagen. Jeder Deutsche hat durchschnittlich mehr als eine Kapital-Lebensversicherung. Deren gesetzlich vorgeschriebene Mindestverzinsung liegt bei 2,25 Prozent pro Jahr, reduziert sich aber ab 2012 auf 1,75 Prozent. (Die jährliche Inflationsrate liegt derzeit bei 2,3 Prozent.) Nur dass die Versicherungen im Unterschied zu den Banken kaum in Aktien investieren (dürfen) und die Gelder ihrer Kunden zum größten Teil in Staatsanleihen anlegen. Und wie es um deren Sicherheit und Ausfallrisiko zum Teil bestellt ist, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben… Schließlich noch zum Einwand des Glücksspiels bei der Aktienanlage: Verglichen mit Glücksspielen im eigentlichen Sinne wie dem Lotto- oder dem Automatenspiel ist das Chance-Risiko-Verhältnis an der Börse um ein Vielfaches günstiger. Selbst ein Investor ohne die geringste Sachkenntnis, der willkürlich beliebige Standard-Aktien kauft und verkauft, hätte eine wesentlich größere Erfolgswahrscheinlichkeit als jeder Lotto- oder Automatenspieler. Am ehesten lässt sich das Aktien-Investment noch mit dem Roulette-Spiel vergleichen, bei dem es ja immerhin eine nahezu 50 Prozent-Chance gibt. Im Unterschied dazu kann man aber an der Börse sein Anlage-Glück zumindest teilweise durch eine geschickte Auswahl seiner Werte und ein gutes Timing beeinflussen, auch wenn genau hierin die große Schwierigkeit liegt.
Doch muss man sich wirklich die Mühe machen, auf viele Einzelaktien zu setzen, die man dann auch noch dauerhaft beobachten muss, wo man doch bequem Anteile an Aktienfonds erwerben kann, bei denen einem der Fondsmanager all das abnimmt? Das Problem dabei ist aber: Etwa 80 Prozent der Fonds schneiden schlechter ab als der Markt, d.h. der jeweilige Vergleichsindex (die „Benchmark“). Und wenn ein Fonds in einem Jahr einmal besser als seine Benchmark ist, dann ist er es im nächsten Jahr meistens nicht mehr. Nur ganz wenigen Fonds gelingt es, dauerhaft den Markt zu schlagen. Das liegt nicht unbedingt daran, dass die Fondsmanager nichts könnten, sondern sie haben gewisse, einer guten Rendite abträgliche Handicaps, die alle diejenigen nicht haben, die selbst ihre eigenen Fondsmanager sind. Zum einen wird beim Kauf eines Fonds ein Ausgabeaufschlag von bis zu 5 Prozent fällig, in der Regel kommt noch eine jährliche Gebühr dazu. Da muss der Fonds schon sehr gut „performen“, um das wieder „reinzuholen“. Zum anderen sind den meisten Fondsmanagern in vielen Situationen die Hände gebunden, weil ihr Fonds schlicht auf bestimmte Weise konstruiert ist. Wenn der Fonds-Prospekt etwa einen bestimmten Anteil von Aktien einer Region oder Branche vorschreibt, darf der Fondsmanager daran nicht rütteln, während der Privatanleger, der sein Depot auf eigene Faust managt, völlig frei agieren kann. So überrascht es nicht, wenn Untersuchungen ergeben haben, dass viele Privatanleger in ihren Depots eine bessere Wertentwicklung erzielen können als professionelle Fondsmanager.
Noch ungünstiger ist die Bilanz bei Riester-Verträgen, also jenen Finanzprodukten, deren Abschluss von der Bundesregierung mit jährlichen Zulagen als Baustein der Altersvorsorge gefördert wird. Üblicherweise verkauft ein privater Vermittler dem Kunden den jeweiligen Aktienfondssparplan oder die jeweilige Kapitallebensversicherung gegen einen nicht unbeträchtlichen Anteil der anzusparenden Summe als Provision. Nach Abzug dieser und weiterer Bearbeitungsgebühren ist es mit der Rendite dann trotz der jährlichen staatlichen Zulagen nicht mehr weit her. (Allenfalls für sehr Kinderreiche könnte es sich lohnen, da für jedes Kind eine Extra-Zulage gezahlt wird.) Immerhin kann man mit Riester-Produkten nominal kein Geld verlieren (das ist gesetzlich garantiert), dafür aber auch nur sehr begrenzt welches gewinnen. Ihr vielleicht größter Vorteil dürfte in ihrer disziplinierenden Wirkung auf die Sparer liegen, überhaupt regelmäßig etwas auf die „hohe Kante“ zu legen.
Eine andere Möglichkeit, sich die mühsame Suche von Einzelwerten zu ersparen, ohne auf aktiv gemanagte Fonds zu setzen, sind seit einigen Jahren die Exchange-traded fund (ETF). Hierbei handelt es sich um Aktien-Fonds, die im Verhältnis 1:1 einen Index (z.B. den DAX oder den EURO STOX 50) abbilden. Sie sind rein passive Konstrukte und brauchen keinen Fonds-Manager, weshalb sie deutlich kostengünstiger als herkömmliche Aktienfonds sind. Sofern sie sich auf einen Index beziehen, der für seine Berechnung fortlaufend auch die ausgeschütteten Dividenden einpreist (so ist es z.B. beim DAX, nicht aber beim DOW JONES INDEX), partizipieren Anleger auch noch von letzteren. Da die ETF den Bankmitarbeitern keine Provisionen einbringen, werden sie von ihnen kaum ihren Kunden empfohlen. Jedoch haben die Medien zuletzt stark zur Popularisierung dieser Anlageform beigetragen. Für die ETF spricht vieles (vor allem, wenn sukzessive und nicht auf einen Schlag in sie investiert wird). Gegen sie spricht vornehmlich, dass ihre Performance (Wertentwicklung) infolge der Gebühren immer geringfügig hinter ihrer Benchmark (dem abgebildeten Index) zurückbleibt und eine Outperformance mit ihnen daher nicht möglich ist.
Außerdem ist es schließlich denkbar, einen professionellen Berater zu konsultieren, der einem gegen ein Honorar gezielte Anlagetipps gibt. Doch haben Untersuchungen ergeben, dass auf solche Weise beratene Anleger durchschnittlich keine höheren Renditen erzielen als Anleger ohne eine solche Beratung. Vielleicht liegt es ja ganz einfach daran, dass Anleger sich vor allem dann nicht beraten lassen, wenn sie sich für ausreichend kompetent halten, ihre Entscheidungen selbst zu treffen. Und das mag dann häufig auch zutreffen. Denn so gut dürften nur die wenigsten Anlageberater sein, dass sie durch ihre Tipps ihren Kunden eine Mehrrendite erwirtschaften, die über den Kosten ihrer Beratungstätigkeit liegt. Erinnert sei hier auch an die Feststellung des bereits oben zitierten Investment-Altmeisters André Kostolany: „Wer’s kann, handelt an der Börse, wer’s nicht kann, berät andere.“ Wer über ein Grundverständnis der Zusammenhänge an der Börse sowie über einige wenige Grundvoraussetzungen zur Geldanlage verfügt, der kann auf einen Anlageberater gut verzichten. Welche Voraussetzungen aber sind das, die man haben sollte?
An der Börse braucht man, so sagte es wiederum André Kostolany (1905-1999), die vier „Gs“, nämlich Geld, Gedanken, Geduld und Glück. Daran hat sich bis heute nichts geändert und wird sich wohl auf absehbare Zeit auch nichts ändern. Deshalb sollen diese vier klassischen Voraussetzungen des Erfolgs an der Börse auch als Kapitelüberschriften des vorliegenden kleinen Buches dienen. Kostolany selbst hatte einmal den Satz „Dieses Mal wird alles anders“ als den teuersten Satz der Börsengeschichte bezeichnet. Die bereits oben geschilderte Entwicklung am „Neuen Markt“, als die Bewertungen von Technologie-, Medien- und Biotech-Aktien bis zum Jahr 2000 Schwindel erregende Höhen erreichten und dann jäh abstürzten, gab ihm Recht, auch wenn er die Erfüllung seiner Prophezeiung („Es wird ein Blutbad geben.“) nicht mehr erlebte. Der vielleicht einzige grundlegende Unterschied zu früheren Börsenepochen ist die heute sehr fortgeschrittene Technisierung des Handels, aus der sich neuartige Chancen und Risiken ergeben, von denen noch die Rede sein wird. Anders als früher braucht heute jeder Investor einen internetfähigen Computer. Zum einen, um für seine Geschäfte die wesentlich kostengünstigeren Online-Broker nutzen zu können, zum anderen, um gezielt das Informationsangebot des Internets zu nutzen.
Das Geld muss arbeiten! Daran führt kein Weg vorbei. Wer es zu Hause im Sparstrumpf liegen lässt, vernichtet mit der Zeit seinen Wert, weil er auf einen Inflationsausgleich verzichtet. Wer sein Geld aber den Banken und Versicherungen gibt, lässt es gegen einen kleinen Inflationsausgleich für andere arbeiten, ohne selbst die Früchte davon zu genießen. Doch muss man kein steinreicher Wirtschafts- oder Finanzexperte sein, um an der Börse Erfolg zu haben. Auch mit niedrigem Kapitaleinsatz, sofern er nur dauerhaft und kontinuierlich erfolgt, und gesundem Menschenverstand lassen sich mitunter beträchtliche Gewinne erzielen. Dieses Buch soll zeigen, wie das gelingen kann.
An wen aber richtet sich dieses Buch? Eigentlich an alle, die ihr Glück in die eigenen Hände nehmen und sich nicht länger mit niedrigen Erträgen auf den Anlagemärkten abspeisen lassen wollen. Erfahrenen Anlegern mag es Anregungen zu vertieften Überlegungen, zur kritischen Reflexion und zur Optimierung ihrer Strategie geben. Börsen-Neulingen mit wirtschaftlichem Vorverständnis (oder auch ohne ein solches) soll es Wege zu einer erfolgreichen Geldanlage in Aktien ebnen. Das Buch ist einfach und allgemeinverständlich abgefasst, verzichtet nach Möglichkeit auf komplizierte Fachsprache und unverständlichen Börsenjargon und sollte daher auch von (fast) jedem verstanden werden, der ein grundlegendes Interesse an der Thematik mitbringt.
Das vollständige Buch gibt es unter: