justament.de, 8.9.2025: Und Jazz nochmal
Regener Pappik Busch mit ihrem dritten Album “Fields of Lights”
Thomas Claer
Nach drei Jahren Pause haben sich Sven Regener, Richard Pappik und Ekki Busch noch einmal ins Studio begeben und gemeinsam ihre nunmehr dritte Jazzplatte aufgenommen. Erstmals sind auf dieser nun neben mehreren Klassikern von Jazzgrößen aus vergangenen Jahrzehnten auch drei Eigenkompositionen zu hören: “Chamisso Square”, das Titelstück “Fields of Lights” und “Round Top”. Und zumindest die beiden Erstgenannten müssen sich vor den wahrlich hochkarätigen übrigen Tracks absolut nicht verstecken. Überhaupt ist “Fields of Lights” wieder ein sehr stimmiges Album geworden, das durch seine diesmal besonders starke Akzentuierung von Melancholie die beiden Vorgängeralben “Ask Me Now” und “Things to Come” sogar ein Stück weit in den Schatten stellt. Zwei Stücke stammen von Bilie Holiday, eins von Telonious Monk. Die Komponisten der restlichen Stücke kennt man als bekennender Jazz-Banause schon gar nicht mehr…
Doch auch ohne profunde Expertise für diese Musikrichtung können einen diese so leichthändig daherkommenden Stücke bis ins Mark erschüttern. Um nur drei von ihnen herauszugreifen: “Song For My Father” (vom Horace Silver Quintet aus dem Jahr 1965), “Nostalgia In Times Square” (von Charles Mingus aus 1959) – und dann auch schon das von den Musikern selbst komponierte Titelstück. Wer Jazzmusik für irgendwie oberflächlich hält, sollte sich auf “Fields of Lights” eines Besseren belehren lassen. Der nächste und folgerichtige Schritt wäre nun aber mal ein Album von den Dreien nur mit Eigenkompositionen. Traut euch, Männer!
Regener Pappik Busch
Fields of Lights
Vertico / Universal 2025
justament.de, 12.9.2021: Jazz geht’s weiter
Regener Pappik Busch mit ihrem zweiten Album „Things To Come”
Thomas Claer
Wer hätte das gedacht? Sie legen gleich nochmal nach. Auf ihr fulminantes Debüt „Ask Me Now“, das wir vor einem Jahr an dieser Stelle bereits hinreichend gewürdigt haben, lässt das Element of Crime-Spin-Off „Regener Pappik Busch“ nun die ganz ähnlich gestrickte Fortsetzung „Things To Come“ folgen. Wieder haben sie Jazz-Klassiker von Thelonius Monk, Miles Davis, John Coltrane und mehreren anderen neu eingespielt, auch diesmal im minimalistischen Trio-Format nur mit Schlagzeug, Klavier und Sven Regeners ganz famoser Trompete. Es ist alles wie gehabt, und wieder kann das Ergebnis rundweg überzeugen. Zum John-Coltrane-Song „Mr. P.C.“ gibt es auf der Band-Homepage sogar noch ein richtig gutes Musikvideo mit Schwarz-Weiß-Ästhetik und Großstadt-im-Regen-im-nächtlichen-Laternenschimmer-Bildern.
In der Tat ist dieser Musik nichts so fremd wie Helligkeit und Sonnenschein. Ihr Metier ist die Beschwörung des Schattigen, Wolkigen, Regenverhangenen, Düsteren – doch stets in fingerschnippender Beiläufigkeit. Zwar waren sich die Akteure noch im Element-of-Crime-Band-Podcast „Narzissen und Kakteen“ darüber einig, dass es im Leben eines Musikers grundsätzlich nur eine wahre Band geben könne, niemals habe jemand nacheinander in mehreren großartigen Formationen gespielt – doch nun sind sie mit ihrem späten Nebenprojekt drauf und dran, diesen Glaubenssatz in Frage zu stellen…
Höchste Zeit also, dass nach zwei „Regener Pappik Busch“-CDs auch die Hauptband mal wieder etwas Neues von sich hören lässt. Das Schöne aber ist nun, dass wir uns tatsächlich auf ein neues Element-of-Crime-Album freuen können, das vielleicht noch in diesem Jahr erscheinen wird. Wir sind schon sowas von gespannt. Das Urteil für „Things To Come“ lautet: gut (13 Punkte).
Regener Pappik Busch
Things To Come
Universal 2022

